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Der himbeerrote Drache
Eine Geschichte

Bilderbuch mit Farbillustrationen von Federico Delicado

Für ErstleserInnen und zum Vorlesen

Alle Drachen sind grün, nur ein Einziger ist himbeerrot … Der 1988 erstmals erschienene Bydlinski-Klassiker über anfängliche Ausgrenzung und schlussendliche Aufnahme in die Gemeinschaft liegt endlich wieder vor – auch eine Musicalfassung ist in Vorbereitung.

Andere Ausgaben

Die Originalausgabe erschien 1988 als Hardcover-Bilderbuch mit farbigen Bildern von Piotr Stolarczyk im Verlag Jugend & Volk Wien-München und erlebte vier Auflagen.

Bydlinskis Text wurde ins Spanische übertragen und von Federico Delicado, später von Leire Martín neu illustriert; das so entstandene Taschenbuch hat bereits die 36. Auflage (2017) erreicht. Auch eine baskische Ausgabe liegt vor.

Rezensionen

»Salzburger Nachrichten«

"Einmal lebte ein kleiner Drache, der war nicht grün wie die anderen Drachen, sondern rot getupft wie eine Himbeere..." Und er aß am liebsten Himbeeren und wollte daher auch das Himbeergebüsch nicht mit den anderen Drachen teilen. Großen Kummer machte ihm seine Hautfarbe: rot getupft, wie er war, wurde er zum Gespött seiner Artgenossen. Doch auch das Verlassen des Drachenlandes half ihm wenig. In der Stadt warf man mit Tomaten und Blumentöpfen nach ihm, und aus dem gemütlichen Kuhstall vertrieb ihn der Bauer mit dem Besen. Aber zu guter Letzt erging es dem Drachen so, wie es uns manchmal mit einem Menschen ergeht. Erst wenn dieser nicht mehr da ist, merkt man, wie lieb man ihn hat. Als Heimweh ihn ins Drachenland zurückkehren ließ, erlebte er zu seiner Überraschung voll Freude, dass die anderen Drachen ihn vermisst hatten.

»Bieler Tagblatt«

Der himbeerrote Drache ist eigentlich sehr hübsch. Nur: er ist nicht grün, wie es sich – angeblich – für Drachen gehört. Das Akzeptieren des Andersseins fällt weder dem himbeerroten noch den anderen grünen Drachen leicht. Ein phantasievolles Bilderbuch zum Thema Toleranz.

»1001 Buch«

"Himbeeren am Morgen vertreiben alle Sorgen." Oh ja! Und wie gut, dass man diese für Drachen und andere kleine Kinder so wesentliche Lebensweisheit endlich wieder Buchstabe für Buchstabe nachlesen kann: in Georg Bydlinskis Bilderbuch »Der himbeerrote Drache« nämlich, das in der Club-Taschenbuchreihe des Obelisk-Verlages neu illustriert wieder aufgelegt wurde.

Leseprobe

Schon früh am Morgen
ging der kleine Drache
mit seinem Korb zum Himbeergebüsch
und sammelte, bis der Korb voll war.
Dann lehnte er sich an einen Baum,
schaute der Sonne zu,
die über die Berge kam,
und aß.
Als die anderen Drachen
ins Himbeergebüsch frühstücken kamen,
fragten sie:
"Dürfen wir mitessen?"
Der kleine Drache steckte schnell
eine Tatze voll Himbeeren
in den Mund
und schüttelte den Kopf.
"Morgenstund hat Beeren im Mund",
sagte er kauend.
"Steht früher auf und sammelt selber!"
Die anderen Drachen ärgerten sich.
Sie zeigten dem kleinen Drachen
lange Nasen und verspotteten ihn.
"Haha, dass ich nicht lache!
Ein himbeerroter Drache",
riefen sie.
Und sie tanzten um ihn herum,
bis ihm die Beeren
nicht mehr schmeckten.

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