Lyrik | Prosa | Kinderliteratur | Indianische Texte | Tonträger | Herausgabe
Freundschaft mit der Erde
Der indianische Weg
Ausgewählt und übertragen gemeinsam mit Käthe Recheis
Mit Begleittexten der Herausgeber und Originalfotos von Edward S. Curtis
Andere Ausgaben
Von diesem Titel erschien auch eine italienische Lizenzausgabe.
Rezensionen
»Büchereinachrichten«
Nach dem großen Erfolg des ersten Bandes über indianisches Gedankengut aus Nordamerika »Weißt du, dass die Bäume reden« legt das bewährte Herausgeber-Team hier den Folgeband vor, wiederum eine Sammlung von historischen und zeitgenössischen Aussprüchen, Gedichten und Texten, die zu einem Verständnis auch für die heutige Situation der Ureinwohner Nordamerikas verhelfen können. Verstärkt eingegangen wird auf die leidvolle Konfrontation mit den Weißen und die Bewältigungsversuche durch ein bewusstes Leben in Gemeinschaft und in Einklang mit der Natur. Originalfotos und vor allem die Begleittexte der Herausgeber unterlegen die Weltsicht und das Lebensgefühl der Indianer, dem die Weißen oft mit Unverständnis gegenüberstehen. Die Liebe zur Natur und die Ehrfurcht vor allem Leben als Lebensnotwendigkeit werden dem Leser wieder deutlich gemacht.
»Magazin für Amerikanistik«
Dieses Buch ist eine ungemein überlegt, geschickt und engagiert zusammengestellte Sammlung indianischer Selbstzeugnisse, die bereichernd und anregend auf den Leser wirken.
Leseprobe
Henry Old Coyote
Der Eingang eines Tipis zeigt immer nach Osten. Wenn der Indianer am Morgen hinaustritt, um die Sonne zu begrüßen, die im Osten emporsteigt, wendet er sein Gesicht dem neuen Tag zu und macht vier Schritte. Jeder der Schritte ist von einem Wunsch begleitet, einem Wunsch für jeden Schritt und für jede der vier Jahreszeiten, die vor uns liegen. Dann schaut der Indianer nach Westen; er nimmt den Pfad der Sonne vorweg, geht ihr voraus, bevor sie noch selber den westlichen Horizont erreicht hat. Auf diese Weise drückt er aus, dass er nicht zurück kann; der Tag, der gestern war, ist vergangen. Er blickt nach vorn.
Im Leben eines Indianers gibt es keine schlechten Tage. Auch wenn es noch so stürmisch ist – jeder Tag ist gut. Weil du am Leben bist, ist jeder Tag gut.
