Lyrik | Prosa | Kinderliteratur | Indianische Texte | Tonträger | Herausgabe
Der Hinzel-Henzel-Hunzelmann
Bilderbuch mit Farbillustrationen von Franz Hoffmann
Für Kinder ab 5 Jahren
Andere Ausgaben
Der Text der Geschichte wurde in die Sammlung »Der dicke Kater Pegasus« aufgenommen, die im Dachs-Verlag lieferbar ist.
Rezensionen
»Kindergarten heute«, Freiburg
In diesem kleinen Bilderbuch sind die Heinzelmännchen nachts in einem Büro zu finden. Sie tippen Briefe, leeren Aschenbecher, richten Mappen ein und spülen das Kaffeegeschirr. Und so, wie vordem in Köln des Schneiders Weib kam, das neugierige, so kommt hier der Nachtwächter und horcht an der Tür. Er tut das diesmal nicht neugierig, sondern professionell, hat er doch Geräusche gehört, da wo sie nicht hingehören. – Ab hier läuft die Geschichte anders als in Köln. Trotz Schlüssellochguckens werden die Heinzel nicht entdeckt wie ihre Vorfahren. Und damit kommt ein pädagogischer Zug in das Bilderbuch, einer, der Kindern Spaß machen wird. Bei den Heinzelmännchen ist nämlich einer, ein kleiner, der sich immer verspricht, wenn er aufgeregt ist, so wie das die kleinen Menschenkinder auch oft tun. Und als der Nachtwächter in das vom kleinen Heinzelmann zugehaltene Schlüsselloch fragt: "Ist da wer?", da will der kleine Heinzel sagen: "Ja, da ist wer", aber aus seinem aufgeregten Mund kommt: "Ein wilder Bär" und so fort. Als der Nachtwächter aber von solch gefährlichen Tieren hört, verzieht er sich und ward nicht mehr gesehen.
Empfehlungsliste der Kommission für Kinder- und Jugendliteratur, Wien
Auf einfühlsame Weise wird die Geschichte des kleinen Heinzelmanns erzählt, der besser helfen als sprechen kann. Diese Sprachbehinderung eröffnet dem Autor die Möglichkeit zu humorvollen Sprachspielereien ohne verletzend zu sein. So wirbt die Geschichte um Verständnis für die kleinen Schwächen jedes Menschen und könnte einem sprachbehinderten Kind helfen, sein Problem aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Leseprobe
Es war ein kleiner Heinzelmann,
der konnte besser helfen als sprechen.
Immer wenn er etwas sagte,
versprach er sich.
Statt "Nähmaschine" sagte er "Mähmaschine",
statt "Schnellkochtopf" sagte er "Kürbiskopf",
statt "Hosenbund" sagte er "Dosenhund".
Wenn er bemerkte,
dass er sich versprochen hatte,
und es ausbessern wollte,
wurde es meistens nur noch falscher.
Die anderen Heinzelleute fanden das lustig;
sie lachten immer,
wenn der kleine Heinzelmann kam.
Sie riefen:
"Da kommt ja unser Henzelmann,
äh – Hinzelmann, äh – Hanzelmann,
nein, nein, ich meine Honzelmann
und Hunzelmann, Rapunzelmann ...
Da ist er ja! Guten Morgen!"
"Gute Sorgen", sagte der kleine Heinzelmann.
Wenn er ausgelacht wurde,
versprach er sich noch mehr als sonst.