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Sieben auf der Suche

Phantastische Erzählung mit Illustrationen von Beate Fahrnländer,
für jedes Alter ab 9 Jahren

Das lange vergriffene Buch – ein erzählerisches Plädoyer für Diversität und gegenseitigen Respekt – ist in dieser von Beate Fahrnländer ganz neu illustrierten Ausgabe nach vielen Jahren nun wieder lieferbar.
Ein Buch für Kinder, aber ebenso eines für Erwachsene.

Frühere Ausgaben

Die Originalausgabe erschien 2003 mit s/w-Illustrationen von Tommi Kühberger im Dachs-Verlag Wien.

Rezensionen

ekz bibliotheksservice

Im neuen Titel des Österreichers G. Bydlinski ziehen 7 ganz unterschiedliche Wesen, von denen man nicht weiß, wie sie zusammengekommen sind, durch die Welt: eine Ente mit Adlerflügeln, ein dichtender Braunbär, ein Propellerschweinchen, das eigentlich Prototyp für ein Spielzeug ist, ein wandernder Baum, ein winziger Saurier, ein griesgrämiges, batteriebetriebenes Hundegnu und ein kleiner Roboter. Alle sind irgendwie „anders“ und suchen nach einem Sinn, einem Ort fürs Leben. Unterwegs erzählen sie sich ihre Geschichte und werden Freunde. Auf ihrer gemeinsamen Tour findet dann tatsächlich nach und nach jeder einen Ort, an dem er bleiben möchte, sei es die Stadt, der Zoo, der Wald oder ein Dorf. Übrig bleibt die Ente – bis auch sie ihren Heimat-Teich wiederentdeckt und dort mit gestärktem Selbstbewusstsein ein neues Leben beginnt.

Empfehlungsliste des Österreichischen Buchklubs der Jugend

Eine kuriose Gesellschaft, die der Autor hier versammelt hat: eine Adler-Ente, ein Roboter, ein Miniatursaurier, ein Hundegnu, ein dichtender Bär, ein Propellerschweinchen und ein wandernder Baum. Gemeinsam sind sie auf Wanderschaft und erzählen sich abends am Lagerfeuer ihre (Lebens-)Geschichten. Eine poesievolle Suche nach Glück und Freundschaft.

»Literarisches Österreich«

Wohl jeder kennt dieses bizarre Sammelsurium von Spielzeugfiguren, die heutige Kinderzimmer bevölkern. Man weiß oft nicht einmal, was sie darstellen, diese Zwitter aus High-Tech und Fantasie-Land. Georg Bydlinski hat sich von solchen Spielzeugfiguren zu einer fantasievollen und spannenden Geschichte inspirieren lassen. Die sieben sind auf der Suche nach dem Ort, an dem ein glückliches, erfülltes Leben möglich ist. Glück und Sinn bedeuten aber für jeden der Weggefährten etwas anderes, weil sie ja so verschieden sind. Nach und nach gehen sie deshalb auch wieder auseinander, bleiben aber Freunde. Die Freude, den Lebensort gefunden zu haben, ist größer als der Trennungsschmerz und die Erinnerung an die gemeinsamen Erlebnisse gibt Kraft für die Zukunft.

»BLLV«, Jugendschriftenausschuss Bezirksverband Mittelfranken

Für diese spannende, phantasievolle Erzählung holt der Autor die jungen Leser und Leserinnen in ihren eigenen Medien-Welten ab. Anklänge an Comic-Figuren oder Gestalten aus Videospielen oder Zeichentrickfilmen lassen sich nicht leugnen und sind sogar erwünscht. Allerdings sind die Anklänge an das Fühlen und Handeln realer Menschen ebenso unübersehbar.

»1001 Buch«

Die berührende, schlicht erzählte und gleichzeitig kunstvoll strukturierte Geschichte ermöglicht Kindern wie Erwachsenen sich mit den 7 Außenseitern zu identifizieren, nachhaltige Gefühle der Freundschaft wie der Identitätssuche nachzuvollziehen oder sich emotional und gedanklich von der spannenden Handlung berühren zu lassen. Nicht zuletzt gilt es, die Botschaft zu verstehen, dass Diversität, Inklusion – verstanden als ein freundliches Miteinander – und Individualität die Voraussetzungen für ein gutes Leben sind.

Leseprobe

"Ich soll erzählen?", quiekte das Propellerschweinchen. "Vor so vielen Leuten?"
"So viele sind wir ja gar nicht", beruhigte der kleine Roboter.
"Wir beißen nicht", flüsterte der Stecknadelsaurier.
"Ich habe nicht einmal Zähne", sagte die Ente.
"Aber ich!", knurrte das Hundegnu und riss das Maul auf.
Wandernder Baum machte mit seinen Ästen aufmunternde Bewegungen.

Das Propellerschweinchen sagte erst einmal gar nichts. Seine Farbe veränderte sich von Rosa zu Dunkelrot. Sein Propeller begann sich rasend schnell zu drehen, so schnell, dass es beinahe aufgestiegen wäre wie ein Hubschrauber. Siebenhonig verhinderte das, er legte eine Pranke freundschaftlich, aber fest, dem Schweinchen auf den Rücken.

Dieses warf ihm einen dankbaren Blick zu. Dann räusperte es sich und sagte leise: "Ich bin ein Prototyp."
"Ein was?", fragte der kleine Roboter interessiert.
"Heißt das nicht Photosieb?", wollte das Hundegnu wissen.
"Ein Prototyp", erklärte das Schweinchen stolz, "ist ein Einzelstück – das allererste Einzelstück von einer Erfindung! Mich hat ein Spielzeug-Erfinder erfunden."
"Du bist gar kein tierisches Tier?", fragte das Hundegnu. "Du bist nur ein Photosieb?"
Das Propellerschweinchen schluckte. Es vermied es, das Hundegnu anzuschauen. Und es wusste schon wieder nicht, was es nun sagen sollte.

"Jetzt sei einmal still", brummte Siebenhonig, "wenn unser Freund erzählen will!"
Das Hundegnu zog die Nase kraus, sagte aber für kurze Zeit nichts.

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