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Die Weltraumkrippe
Bilderbuch für Kinder mit Farbillustrationen von Beate Fahrnländer
Für Kinder – zum Vorlesen und Selberlesen
Diesmal ist zu Weihnachten alles ein wenig anders als sonst. Die hölzerne Weihnachtskrippe ist kaputtgegangen. Oma hat die Idee, dass Laura-Maria eine neue aus Lego baut. Ihr Bruder Jakob ergänzt sie und stellt statt der Heiligen Drei Könige drei Raumfahrer samt Raumschiff hinzu – sie kommen von weit, um das Jesuskind zu begrüßen …
Beate Fahrnländer hat zu Georg Bydlinskis Text ein originelles Illustrationskonzept entwickelt, das sparsam, mit wenigen Farben beginnt und sich gegen Ende dem Inhalt entsprechend zu richtig Bunten Weihnachten (so der Untertitel der Geschichte) steigert.
So gelingt es, in Text und Bild durch die turbulent-skurrile Familiensituation die wesentliche Botschaft des Festes hindurchschimmern zu lassen.
Rezensionen
ORF, »Religion aktuell«
Was haben drei Raumfahrer aus Plastik an der Krippe des Jesuskindes zu suchen? Was macht man mit einer Oma, die im Kerzenschein zu weinen beginnt, weil sie genau zu Weihnachten – damals – von ihrem Mann verlassen worden ist? Und wie ersetzt man verloren gegangenen Christbaumschmuck?
Fragen wie diesen gehen Autor Georg Bydlinski und Illustratorin Beate Fahrnländer in ihrem neu erschienenen Bilderbuch "Die Weltraumkrippe" nach – in einer Geschichte, die erfreulich modern und theologisch fundiert ist. Ohne Pathos wird die christliche Weihnachtsbotschaft in die Erzählung verwoben und auf sympathische Weise aktualisiert.
»Salzburger Nachrichten«
Gibt es Regeln dafür, wie Weihnachten zu feiern ist? Die Familie, die uns Georg Bydlinski vorstellt, schafft sich jedenfalls ihre eigenen. Das fängt schon mit der Weihnachtskrippe an. Oma kommt mit einem Jesuskind aus Wachs ins Haus und fordert ihre beiden Enkel auf, die passende Krippe aus Lego dazu zu bauen.
Auf die Qualität des Feierns hat die Behelfskrippe keinen Einfluss. Eltern, Kinder und Großmutter freuen sich, dass sie zusammen sein können – und darauf kommt es doch an, oder?
Leseprobe
Die Oma öffnet ihre Tennistasche.
Sie nimmt eine Dose heraus,
in der sonst immer Tennisbälle sind.
Aber heute ist etwas anderes darin:
ein Jesuskind aus Wachs.
"Die Krippe ist mir gestern zerbrochen", sagt Oma.
"Kannst du uns eine aus Lego bauen?"
Laura-Maria nickt.
Gleich holt sie den großen Karton
aus dem Kinderzimmer,
in dem lauter vermischte Legosteine sind.
Laura-Maria kippt den Karton auf dem Teppich aus
und sucht kleine braune Steine.
Bausteine, die wie Holz aussehen,
aus denen sie eine Krippe zusammenstecken kann.
Oma setzt sich neben Laura-Maria und hilft ihr.
"Das Wichtigste zu Weihnachten ist das Jesuskind",
sagt Oma. "Alles andere ist nicht so wichtig."
Jakob denkt nach.
"Dann ist es eigentlich egal,
ob neben der Krippe die Heiligen Drei Könige stehen
oder drei Raumfahrer aus Lego."
"Die Könige damals waren eh keine richtigen Könige",
sagt Oma. "Das waren Sterndeuter, steht in der Bibel –
Wissenschaftler, die von weit her gekommen sind,
um das Jesuskind zu besuchen.
Ein besonders heller Stern hat sie geführt."
"Meine Raumfahrer kommen auch von weit",
sagt Jakob.
"Und Sterne kennen sie,
weil sie ja auf einem wohnen."
Schnell hat Jakob sein halb zerfallenes Raumschiff
wieder zusammengebaut.
Er steckt neben den Düsentriebwerken
noch ein paar Lego-Tannenbäume auf.
"Ich bin auch fertig!", ruft Laura-Maria.
"Jetzt ist die Krippe groß genug!"
Oma legt das Jesuskind hinein.