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Wintergras
Gedichte

Die Sammlung besteht aus fünf Abschnitten, die inhaltlich und stilistisch verschiedene Akzente setzen. Die Texte beschwören "Momente menschlicher Existenz, beobachtungsscharf sichtbar werdend in einer dinglichen poetischen Sprache" (der deutsche Literaturkritiker Eberhard Horst über frühere Gedichte Georg Bydlinskis).

Der Band ist mit Graphiken von Susanne Redl geschmückt, die die Gedichte begleiten und die Gesamtkonzeption des Buches verdeutlichen helfen.

Rezension

»Literatur und Kritik«

Georg Bydlinskis Gedichtband Wintergras ist formal sehr unterschiedlich. In ihm finden sich balladenartige Erzählgedichte, aber auch knappe, die in der Tradition des Haikus stehen. Themen sind immer wieder Natur- und Reiseerfahrungen, aber auch Schreiben und Kommunikation. Der Einfluss indianischer Denk- und Sichtweisen führt zu einer Schärfung des Blicks, zu Konkretisierung und Verdichtung. Seine sehr gegenständlichen, vom Blues und von W. C. Williams beeinflussten Texte hingegen wiederum vermitteln sehr gut Atmosphäre, lenken den Blick auf die Mysterien des Alltags, formulieren Stimmungen und starke Gefühle. Selbstreflexion und Bewusstmachung des Schreib- und Lebensprozesses durchzieht fast alle Texte wie ein poetisches Programm.

Leseprobe

Weißes Gedicht

Blick aus dem Zimmer
im zweiten Stock

im Dachfenster gegenüber
eine Greisin

weiß ihr Haar
wie der Schnee auf den Ziegeln

der sich über dem Dachfirst
fortsetzt

als Wolke

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