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Aus der Rede des Dachs-Verlegers Hubert Hladej anlässlich der Veranstaltung »Die Sprache bewohnen: 20 Jahre – 50 Bücher« am 16. 11. 2000 in der Buchhandlung St. Gabriel, Mödling

20 Jahre – 50 Bücher

Jubiläen sind schön. Es gibt ein Fest. Der Geehrte freut sich. Es ist feierlich, vielleicht mit Musik, sicher mit Reden, hinterher gibt es ein Glas Wein oder so. Der Laudator freut sich auch. Steht er doch auch ein wenig im Rampenlicht. Allerdings kommt er ins Schwitzen, nicht nur wegen der Scheinwerfer. Schon vorher. Keine Ehre ohne Fron. Man will ja nicht nur Nettes sagen, das Gesagte soll auch klug sein.

Zum Glück gibt es Freunde, die einem Tipps geben, und listig befragt man den zu Ehrenden selbst.

Georg hat mich gleich durchschaut, und irgendwie habe ich es aus seinen Augen blitzen gesehen. Jetzt muss der Verleger einmal selber schreiben. Jetzt sieht er gleich, wie das so ist. Zum Beispiel mit den Terminen.

Allerdings muss ich gleich sagen, dass Georg in allem sehr pünktlich ist und genau Bescheid weiß. Sein Büro ist hervorragend organisiert, seine Aktenlage ist präzise. Wäre ich Rechtsanwalt, so einen Konzipienten hätte ich gern. Vielleicht liegt es auch daran, dass er aus einer Juristenfamilie stammt.

Einmal – so vermute ich – hat er sich doch geirrt. Es ist schon länger her, da kam ein Manuskript zu einem Roman von ihm in meine Hände: »Satellitenstadt«.

Neugierig habe ich es gelesen, es hat mir gefallen, ich rief Georg an und sagte: Ich möchte es machen. Nein, hat er gesagt, das ist für einen anderen Verlag. Es kam irrtümlich zu dir. Und er wollte es wieder zurück haben. Was blieb mir anderes übrig. Da ich aber ein geduldiger Mensch bin, wird es in einer Neuausgabe im Dachs-Verlag erscheinen.

Sicher ist seine Präzision mit ein Grund, dass er in zwanzig Jahren fünfzig Bücher geschrieben hat, denen allen hohe literarische Qualität attestiert werden kann. Und das ist ein wahrer Grund zum Feiern.

Die einfache Form, die klare Sprache sind für Georg das Maß.

"Die Sprache bewohnen", das Motto dieses Abends und der Titel seines ersten Gedichtbandes, sind für ihn Programm.

Seine Texte sind eingängig, weil sie nie gekünstelt sind. Die Verwesentlichung, ein Merkmal der Sprachkunst, beherrscht er meisterlich. Darum ist er auch ein guter Autor für Kinder, ob als Erzähler oder Lyriker.

Er selbst sagt, dass er viel von Friedl Hofbauer gelernt hat, wie in einfacher Form, einfacher Sprache ungemein stark Gefühle, Stimmungen und Handlung vermittelt werden können.

Zum Schluss ist noch eine weitere Facette seines künstlerischen Schaffens zu erwähnen: Neuerdings ist er nicht nur ein fahrender Autor, er ist auch ein fahrender Sänger. Drei CDs sind in einer Kleinauflage bereits erschienen.

Südbahn-Schorschi, unplugged, als Kontrastprogramm zum Ostbahn-Kurti.

Lieber Georg, viele Bücher, viele Lieder, viele Preise …

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