Inge Cevela (Hg.)
Wann Worte wichtig sind
Georg Bydlinski und sein Werk für Kinder und Erwachsene
Der international bekannte Kinder- und Jugendbuchautor Georg Bydlinski feiert im Jahr 2016 seinen 60. Geburtstag. Sein umfangreicher literarischer Vorlass befindet sich im Literaturarchiv Niederösterreich und wird dort für die wissenschaftliche Bearbeitung aufgearbeitet.
In Fortsetzung der Publikationsreihe, die sich mit den Archivbeständen auseinandersetzt, erscheint unter dem Titel "Wann Worte wichtig sind" eine Publikation, die das breit gestreute Betätigungsfeld des Autors beleuchtet.
Die Beiträge reichen von einem literaturwissenschaftlichen Grundsatzbeitrag zur zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur über Texte, die Bydlinski als Lyriker für Kinder und Erwachsene, als Prosaautor, als Übersetzer indianischer Texte, als Performer bis hin zu seiner Leidenschaft als aktiver Fußballer in den Focus nehmen. Kinder- und Jugendbuchillustration und Schreibwerkstätten, beides wesentliche Themen für das Genre, werden ebenso behandelt wie die Zusammensetzung der Sammlung im Literaturarchiv.
Beiträge
- Inge Cevela: Wann Worte wichtig sind. Vorwort der Herausgeberin
- Arno Rußegger: Wie ein Gurkenfass mit Ausguck. Über den Erzähler Georg Bydlinski
- Christian Teissl: Ein Reisender mit leichtem Wortgepäck. Anmerkungen zu Georg Bydlinskis Poetik
- Eva Maria Kohl: Was ich sehe, wenn ich gehe. Georg Bydlinskis lyrisches Schaffen für Kinder
- Silke Rabus: Jedes Wort hat eine Farbe. Über die Bilder zu Georg Bydlinskis Texten
- Malte Blümke: Autorenbegegnungen und Schreibwerkstätten mit Kindern und Jugendlichen
- Wilfried Satke: Musikfreak – Texter – Performer
- Reinhard Ehgartner: Auf der leisen Seite der Worte. Die Achtsamkeit des Seins in der Lyrik Georg Bydlinskis
- Heidi Lexe: Zieh einen Kreis aus Gedanken. Georg Bydlinski als Übersetzer indigener nordamerikanischer Literatur
- Hubert Hladej: Georg Bydlinski – auch schon 60
- Gerhard Ruiss: Der Ball am Fuß von Georg Bydlinski
- Gerhard Falschlehner, Manuel Simbürger: Georg Bydlinski im Gespräch
- Gabriele Ecker: Wann Sammeln wichtig ist. Nachwort der Verlegerin
Inhalt CD
Dem Buch beigelegt ist eine CD mit sieben Ohrenklick-Beiträgen, in denen die Gestalterin Doris Rudlof-Garreis gemeinsam mit Kindern aus verschiedensten Schulen Person und einzelne Bücher des Autors in eigens gestalteten Internet-Radiobeiträgen vorstellt.
Rezensionen
Bibliotheksnachrichten
„Wann Freunde wichtig sind” lautet die wiederkehrende Frage in einem der bekanntesten Kindergedichte von Georg Bydlinski. „Wann Worte wichtig sind” lautet nun die übergreifende Frage im schönen Sammelband zur Feier von Georg Bydlinskis 60. Geburtstag. 13 AutorInnen haben auf diese Frage geantwortet, viele davon zum Freundes- und Bekanntenkreis des Autors zählend. Herausgekommen ist ein umfangreicher Band, der sich kenntnisreich mit verschiedenen Aspekten im Werk Georg Bydlinskis auseinandersetzt und in seiner Zusammenschau die bemerkenswerte Vielseitigkeit des Geehrten zum Ausdruck bringt.
Buchkultur
Er hat bislang 59 Kinderbücher veröffentlicht, 21 Bücher für Erwachsene, dazu acht indianische Weisheiten, 11 Liederhefte plus Tonträger, das macht alles in allem an die hundert eigenständige Publikationen. In einem frugalen Band, der zu seinem runden Geburtstag in der Literaturedition Niederösterreich erschien, stellt Herausgeberin Inge Cevela fest: „Mit diesem Band kann erstmals eine Werkschau über seine jahrzehntelange Arbeit des Schreibens vorgelegt werden. Ein Schreiben in Form von Erzählungen, Geschichten, Liedern und Übersetzungen.”
Lesen in Tirol
Georg Bydlinski betreut längst einen eigenen Kosmos an Kinder- und Jugendbüchern und ist ein Markenzeichen geworden, das sich noch immer mit Gitarre und guter Stimmung auf den Weg macht, um in Schul-Lesungen die Wahrnehmung für das leise Abenteuer des Alltags umzukrempeln.
Georg Bydlinski wird ein Hang zum Konkreten nachgesagt, er flüchtet nie in eine falsche Utopie, sondern verwendet das Mittel der Fiktion, um der konkreten Gegenwart auf den Leib zu rücken. So ist auch sein Sechziger höchstens ein Stilmittel im Literaturbetrieb, das ihn von der konkreten Arbeit nicht abhält.
Leseprobe
Schreiben ist für mich eine unverzichtbare Lebensbegleitung. Es gibt Zeiten, da schreibt man mehr, und Zeiten, da schreibt man weniger. Man muss als Mensch immer wieder Neues erleben, zumindest in Nuancen, auch wenn sich gewisse Grundzüge ähneln. Wir bleiben ja immer die, die wir sind, aber wir erleben auch vieles in unterschiedlichen Facetten und Intensitäten. Alltag und Phantasie spielen beim Schreiben in verschiedensten Mischungsverhältnissen mit. Deshalb entstehen auch verschiedene Arten von Geschichten. Jedes Buch ist ein Abenteuer.