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Miteinander können wir vieles
Geschichten zur Erstkommunion
Gemeinsam mit Birgit Bydlinski.
Mit Farb-Illustrationen von Leonora Leitl
Für Kinder ab 7 Jahren und zur Erstkommunion-Vorbereitung
Inhalt
Was Schafe und ein Puzzle wohl gemeinsam haben? Oder die Zahl 77 und das Verzeihen?
Alltagserfahrungen von sechs Kindern, die sich mit zwei Erwachsenen auf die Erstkommunion vorbereiten, werden unaufdringlich mit Geschichten aus der Bibel verknüpft: Da geht es um die Schönheit der Natur, das Verzeihen unter Freunden, die Suche nach etwas Verlorenem oder einfach nur darum, dass jemand den Schnittlauch gießen muss…
Birgit und Georg Bydlinski gelingt diese Zusammenführung von Alltag und Bibel dank ihrer religionspädagogischen und schriftstellerischen Erfahrung ungekünstelt und authentisch. Die mehrfach ausgezeichnete Illustratorin Leonora Leitl verleiht jeder der sieben Alltagsepisoden eine farbenfrohe Szene und findet für die biblischen Ergänzungen wunderbar treffende Bilder.
Das Buch ist eine Weiterentwicklung des vergriffenen Titels Mein Bibelmosaik, nun altersmäßig angepasst an Erstkommunion-Kinder.
Auszeichnung
Religiöses Kinderbuch des Monats Mai 2016 der Deutschen Bibelgesellschaft
Rezensionen
Begegnungen (KLE Steiermark)
Angeleitet von zwei Erwachsenen erfährt eine Gruppe von Kindern, wie gut und unaufdringlich einfach sich Erlebnisse aus dem Alltag mit Geschichten oder Psalmen aus der Bibel in Beziehung setzen lassen.
www.religion-im-kinderbuch.de
Mit Überschriften wie „Die Schöpfung erleben“ oder „Mahlgemeinschaften“ wird jeweils eine kurze Begebenheit aus dem Alltag der Kinder miteinander erzählt, die einen thematischen Zusammenhang mit einem biblischen Text hat, der wiederum im Anschluss daran nacherzählt wird.
So finden stimmig Transsubstantiation und Salamipizza, ein Puzzlestein und ein verlorenes Schaf zueinander – und werden Kindern im Erstkommunionalter sowohl in der Vorbereitung als auch als Geschenk zum großen Fest ein guter Begleiter sein.
Bibliotheksnachrichten
Es sind unspektakuläre alltägliche Erfahrungen: die Schönheit der Natur wahrnehmen, streiten und sich versöhnen, die Geburt eines Geschwisterkindes, etwas gemeinsam schaffen. Dass die Erfahrungen der Kinder etwas oder sogar viel mit der Botschaft Jesu zu tun haben, zeigt der auf jede Geschichte folgende Bibeltext, der sorgsam in eine für Kinder zugängliche Sprache übertragen ist.
Leseprobe
Zeichenblatt und Puddingessen
Anna und Florian haben für jedes Kind ein Zeichenblatt vorbereitet. Malkasten und Pinsel liegen auf dem Tisch, zwei Plastikbecher mit Wasser stehen daneben.
„Sollen wir ein Haus malen oder einen Baum?“, fragt Alex.
„Ich glaub eher die Kirche!“, ruft Marie.
„Nein, heute sind nur die Farben wichtig“, sagt Anna. „Ihr könnt damit ausdrücken, wie es euch gerade geht.“
„Wie meinst du das?“, fragt Lena.
„Wenn du fröhlich bist, nimmst du helle Farben, wenn du verärgert oder traurig bist, dann wählst du dunklere“, erklärt Florian.
„Und was sollen wir jetzt malen?“, fragt Maxi ungeduldig.
„Streifen oder Kreise oder Vierecke oder Wolken“, schlägt Anna vor. „Alles, was dir so einfällt.“
Lena taucht den Pinsel in die gelbe Farbe und malt einen winzigen gelben Kreis in die Mitte ihres Blattes. Dann malt sie einen orangefarbenen um den gelben Kreis herum.
Emma malt ihr Blatt mit hellblauen Tupfen voll.
Alex malt einen Baum mit violettem Stamm.
Jonas malt einen Fußball mit buntem Muster. Dann will er seinen Pinsel auswaschen und stößt dabei den Plastikbecher um. Das graue Wasser rinnt über den Tisch und über das ganze Bild von Alex. Der violette Baum ertrinkt im Schmutzwasser.
„Spinnst du?“, schreit Alex wütend. „Das hast du mit Absicht gemacht!“
„Ich doch nicht“, schreit Jonas zurück. „Ich wollte nur meinen Pinsel eintauchen!“
Sie streiten fürchterlich. Beinahe gehen sie aufeinander los. Florian kann sie gerade noch trennen.
Eine halbe Stunde lang schauen sich Alex und Jonas nur böse an. Oder sie schauen schnell weg, wenn der andere herschaut.
Anna hat inzwischen Pudding für die Kinder gekocht. Alex und Jonas setzen sich nicht nebeneinander, wie sonst immer. Und es schmeckt ihnen auch nicht. Beim dritten Löffel schaut Jonas heimlich zu Alex hinüber. Diesmal wendet Alex seinen Blick nicht ab.
Da nimmt Jonas seine Puddingschüssel und setzt sich zu Alex.
„Hast du Vanille oder Schoko?“, fragt er ihn.
„Vanille – wie du“, antwortet Alex. Jetzt lächelt er schon fast.
Sie sitzen nebeneinander und löffeln ihre Puddingschüsseln aus.
„Sind wir wieder gut?“, fragt Jonas.
„Na klar“, sagt Alex. Jetzt lächelt er wirklich.
Sie schlagen miteinander ein und nehmen sich beide eine Riesenportion Vanillepudding nach.
Streit und Versöhnung
Jesus spricht zu seinen Freunden
Petrus hat schon längere Zeit
über Streit und Versöhnung nachgedacht.
Eines Tages fragt er Jesus:
„Wie oft muss ich jemandem verzeihen,
der zu mir böse war?
Muss ich es siebenmal tun?“
Jesus antwortet ihm:
„Nicht siebenmal – siebenundsiebzigmal!
Du sollst ihm immer vergeben.“
Ein anderes Mal erklärt Jesus,
wie man in Frieden zusammenleben kann.
„Wenn du willst, dass die anderen fair zu dir sind,
dann sei auch du fair zu ihnen“, sagt er.
„Sei zu den anderen immer so,
wie du willst, dass sie zu dir sind!“
(nach Matthäus 18,21-22 und 7,12)